Es ist allgemein bekannt, dass CBD so einige wunderbare Eigenschaften in sich birgt. Ob ihr unter Schmerzen oder Migräne leidet, Schlafstörungen oder Übelkeit lindern wollt oder einfach eine Stimmungsaufhellung nötig ist, CBD kann bei den unterschiedlichsten Beschwerden helfen. Doch wie genau funktioniert das eigentlich? Was passiert in unserem Körper nach der Einnahme von CBD- Produkten? In diesem Artikel bringen wir Licht ins Dunkel und erklären euch alles was ihr über die Wirkung von CBD wissen solltet.
Das Endocannabinoidsystem
Beim Konsum gelangt das CBD durch Schleimhäute in die Blutbahn. Doch um zu verstehen, was danach in unserem Körper vorgeht, muss man sich vorerst das ECS, das sogenannte Endocannabinoidsystem genauer ansehen. Es ist Teil des menschlichen Nervensystems und besteht aus den Rezeptoren CB1 und CB2, Endocannabinoiden, Enzymen und G-Protein Rezeptoren. Das ECS verfügt über Rezeptoren im ganzen Körper und reguliert so eine Vielzahl an Funktionen und Prozessen. Es ist zum Beispiel für unsere Stimmung, Appetit, Gedächtnis, entzündliche Prozesse und die Regulierung des Immunsystems verantwortlich. Das ECS wird außerdem auch durch Bestandteile unsere Nahrung, wie zum Beispiel die ungesättigten Fettsäuren Omega 3 und Omega 6 beeinflusst.
Endocannabinoide: ,,Endo” steht für ,,körpereigen”, das bedeutet also, dass unser Körper seine eigenen Cannabinoide produziert. Diese Botenstoffe docken an die Rezeptoren des Endocannabinoidsystems an und lösen bestimmte Reize aus. So werden die Entstehung und Weitergabe von Empfindungen wie Schmerz, Angst, Unruhe, aber auch Liebe und Freude gesteuert.
CB1-Rezeptoren (Cannabinoid 1-Rezeptor): Die CB1-Rezeptoren befinden sich vor Allem im Gehirn, genauer gesagt im Hippocampus und Kleinhirn. Sie existieren aber auch im Darm, sowie im Fettgewebe und in der Muskulatur des menschlichen Körpers. Sie haben Einfluss auf unser Gedächtnis, Lernprozesse, die motorische Kontrolle, das Empfinden von Euphorie und Freude, Emotionen im Allgemeinen (Schmerz, Angst, Stress), die Durchblutung und auch die Psyche. Das Endocannabinoid Anandamid ist der bekannteste körpereigene Botenstoff des CB1-Rezeptors.
CB2-Rezeptoren (Cannabinoid 2-Rezeptor): CB2-Rezeptoren sind hingegen im ganzen Körper verteilt. Sie befinden sich in unseren Knochenzellen, den Mandeln, der Milz, weißen Blutkörperchen und ebenfalls im Magen-Darm-Trakt. Sie treten in geringer Anzahl auch im Gehirn auf. Sie beeinflussen das Immunsystem, Schmerzempfindung, Entzündungsprozesse und sind außerdem an Heilungsprozessen einiger Nerven- und Knochenerkrankungen beteiligt. Das Aktivieren eines CB2- Rezeptors hat zudem eine beruhigende Wirkung. Der natürliche Ligand des CB2-Rezeptors ist das Endocannabinoid 2-Arachidonoylglycerol (kurz 2-AG).
Enzyme des Endocannabinoidsystems: Für eine korrekte Zusammensetzung, sowie eine reibungslose Degradierung der Cannabinoide, sind die in diesem System beteiligten Enzyme verantwortlich. Hierdurch wird das optimale Zusammenspiel aller Komponenten des Endocannabinoidsystems gewährleistet.
Doch was hat das jetzt mit CBD zu tun?
Ich fragt euch jetzt vielleicht, das ist ja alles schön und gut, aber wo kommt denn hier jetzt CBD ins Spiel? Ganz einfach. Neben den Endocannabinoiden, die unser Körper selber herstellt, gibt es nämlich auch noch Phytocannabinoide.
Phytocannabinoide: Als Phytocannabinoide bezeichnet man pflanzliche Cannabinoide, die nicht ursprünglich im eigenen Körper produziert wurden. CBD, THC und alle weiteren Cannabinoide der Cannabis-Pflanze fallen in diese Kategorie. Ihre Struktur ist der der Endocannabinoide extrem ähnlich.
Man stelle sich vor, dass es sich bei dem Zusammenspiel von Cannabinoiden und den jeweiligen Rezeptoren um ein Schlüssel-Schloss-Prinzip handelt. Das Cannabinoid ist der Schlüssel und der Rezeptor, das Schloss, welches durch den Schlüssel aktiviert wird. Endo- und Phytocannabinoide haben eine beinahe identische Struktur, folglich können Rezeptoren also nicht nur von den körpereigenen Botenstoffen aktiviert werden, sondern auch von exogenen, wie in diesem Fall eben CBD.
CBD dockt anstelle der Endocannabioide an die CB1- und CB2-Rezeptoren an, wodurch eine Zelle auf elektrische und chemische Weise Informationen an eine andere sendet und so bestimmte Reaktionen auslöst. Es kann zudem auch regulierend wirken: Schüttet der Sender zum Beispiel einen Schmerz signalisierenden Botenstoff aus, kann der durch CBD blockierte Rezeptor dieses Signal nicht weiterleiten, wodurch Schmerz gelindert wird.
Eine Information am Rande:
Es ist allgemein bekannt, dass Muttermilch sehr wichtig für Säuglinge ist. Doch warum eigentlich? Das liegt daran, dass Muttermilch Endocannabinoide enthält, die essenziell für die Entwicklung eines jeden Kindes sind. Neben Appetitanregung und Schlafregulierung, tragen diese nämlich zu der postnatalen Gehirnentwicklung und einem gesunden Aufbau des Immunsystems bei.